Posted by Marfino on June 9, 2017

Beatrix, die Enkelin, des während des 2. WK gefallenen Großvaters, und ihr Mann Georg buchten eine Reise nach Marfino, um u.a. auch den Todesort vom Opa aufzusuchen. Wir wollten dort auch eine Nacht in Zelten verbringen. Der Todesort war durch Dokumente aus dem Archiv des Volksbundes und der Deutschen Dienststelle bekannt. Wir machten uns auf die Reise.

Den Ort, den wir suchten, befand sich ca. 4 km von einem jetzt bewohnten Dorf entfernt. Das Dorf, in dem Opa Rudi am 13.07.1943 fiel, existiert heute nicht mehr. Um dort hinzukommen, benötigten wir Hilfe und wie es so sein sollte, fanden wir einen Traktor mit Anhänger und auch noch einen dazugehörigen Fahrer, der bereit war, uns dorthin zu fahren. Es wurde etwas Stroh in den Anhänger gelegt, aufgeladen und es ging dann los. Es war eine holprige und nasseAngelegenheit. Nach ca. 1h abenteuerlicher Fahrt kamen wir an.

Es wurde abgeladen und der Traktor fuhr wieder zurück. Der Fahrer versprach am nächsten Morgen um 10h, uns abzuholen. Wir vertrauten ihm….

Schnell war das kleine Lager errichtet und wir begannen mit der Erkundung der Umgebung.

An einer schönen Stelle an einer Birke stellte Beatrix ein mitgebrachtes Grabkreuz, ein Foto, ein Erinnerungsstern und eine Kerze auf. Dann gedachten wir Opa Rudi. Es war ein "Gänsehautmoment". Es flossen auch Tränen.

Am Abend wurde Essen am Lagerfeuer zubereitet, viel geredet, auch über Opa Rudi und die Schrecken des Krieges. Natürlich durfte der obligatorische Wodka nicht fehlen.

Die Nacht verlief ruhig und pünktlich gegen 10 Uhr hörten wir schon von weitem das Geräusch des Traktors. Glücklich und zufrieden kamen wir dann wieder in das bewohnte Dorf an. Dem Traktorfahrer wurden seine Auslagen bezahlt und Beatrix übergab ihm dann noch aus Deutschland mitgebrachten Kaffee und andere Kleinigkeiten.

Beatrix und Georg versprachen auf der Rückreise nach Marfino, dass sie auf jeden Fall im nächsten Jahr noch einmal kommen werden. Dann aber mit ihren beiden Töchtern.